Pilgern - staunen - schweigen
Von Triest auf dem Rilkeweg und weiter über Aquilea auf einem alten Pilgerweg nach Grado - Italien
Seit 30 Jahren schon fasziniert mich der Karstabfall oberhalb von Triest. Innerhalb weniger hundert Metern Luftlinie geht es an die 400Höhenmeter steil abfallend zum Meer – beeindruckend, welche Aus- und Weitsicht damit verbunden sind. Wir werden uns nach einem kurzen, selbstständigen Beine Vertreten in Triest (nach einer langen Busfahrt haben wir das sicher dringend nötig) von unserem Bus 350 Höhenmeter nach oben führen lassen. Dort beginnen wir unsere Pilgerreise und werden immer geradeaus bzw. leicht bergab wandeln. Die erste Etappe wird ca.10 km lang sein. Die nächsten Tage sind wie immer bei meinen Pilgerreisen eine Überraschung – auch für mich! Denn ich passe immer ganz spontan die Länge und die Schwierigkeit der Etappen an die Gruppe an. Sicher ist nur, dass wir Aquilea passieren und in Grado landen werden, wo wir schlafen und von wo aus wir mit unserem Bus zu den Ausgangspunkten gebracht werden
Durch das Schweigen kehrt innere Ruhe ein.
Das schweigende Wandeln ist der zentrale Punkt meiner Pilgerreisen. Wir kommen ins Staunen. Neue Wege eröffnen sich dadurch nicht nur vor unseren Füßen, sondern auch in uns. Diese Form des Gehens – ich möchte es wandeln nennen – verwandelt uns. „Nach dem Pilgern“ ist nicht mehr wie „vor dem Pilgern“. Das Leben spürt sich verwandelt an. Wir haben uns verändert. Schritt für Schritt führt uns der Weg zu einer persönlichen Entwicklung.
Das Schweigen bringt uns zur Ruhe
Wenn wir beim Gehen schweigen, finden wir oft den Mut, unser eigenes Tempo zu finden und auch zu gehen. Das erleichtert mir als Führer der Gruppe, so langsam zu gehen, dass es auch den/diejenige/n nicht überfordert und ermüdet, der/die nicht schneller kann. Und wenn ich den Rhythmus gehe der allen gut tut, werden wir auch nicht müde.
„…wer dem Rhythmus seines Herzens folgt wird niemals müde…“ (Mahatma Gandhi)
Wie finde ich mein Tempo?
Mein Tempo finde ich, indem ich beim Gehen den Mund geschlossen halte und nur durch die Nase ein- und ausatme. Das nennt man die „Kneipp`sche Nasenatmung“. Da kommt uns das Schweigen beim Gehen natürlich sehr entgegen! Übt bitte diese Nasenatmung vielleicht sogar schon vor den Pilgerreisen. Immer wenn ihr wandert, spazieren geht, langsam lauft oder auch mit dem Rad fahrt – Nasenatmung. Dann folgt ihr dem Rhythmus eures Herzens und werdet niemals müde.
Wie weit sind die Strecken die wir gehen?
Maximal 20km pro Tag. Bitte bedenkt, dass wir langsam gehen, regelmäßig Pausen machen und den ganzen Tag Zeit haben zu gehen. Da werden 20 km auf einmal gar nicht mehr so viel. Meistens bleib ich unter diesen 20km. Mindestens 15km sind die Tagesetappen aber schon. Die Höhenmeter sind gering bzw. gleich null – warum? Weil wir von 350m Seehöhe nur bergab gehen und dann in der Lagunenebene vor Grado und Aquilea keine Höhenmeter mehr finden werden.
Ich freu mich auf euch!
Herzlichst Martin Spinka (Euer Pilgerhirte)
Anmeldung bei Felix Unger (Reisebüro Schlager Reisen Wels)
felix.unger@schlager-reisen.at Tel.: 0676 – 966 77 78